Sprich mit CHATGPT – Ein neues Level der Computerarbeit?

Hast Du schon mal die Spracheingabe von ChatGPT genutzt? Es ist wirklich erstaunlich, was damit plötzlich alles möglich wird. Mir hat es ganz neue Wege beim Erstellen von Texten eröffnet.

Große Sprachmodelle, wie ChatGPT können uns bei der Erstellung von Texten sehr gut unterstützen, das haben wir seit der Veröffentlichung im Dezember 2023 schon festgestellt.

Doch durch die Spracheingabe – also das direkte Sprechen von Text, der anschließend vom Sprachmodell verarbeitet wird – bekommt das nochmal eine andere Bedeutung und Nützlichkeit – jedenfalls für mich! Ich zeige euch heute, wie ich damit arbeite.

Egal, ob es darum geht, Blogartikel zu schreiben, kreative Texte zu gestalten oder Vorträge und Präsentationen vorzubereiten: Mit diesem Beitrag möchte ich alle, die regelmäßig Texte oder Inhalte erstellen, ermutigen diese neuen Funktionen auszuprobieren und die aktuellen Möglichkeiten von ChatGPT für Ihre Zwecke zu nutzen.

Inhalt

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie ich die Spracheingabe von ChatGPT als zuverlässiges Diktiergerät nutze, meine analogen Notizen digitalisiere, Inhalte für Präsentationsfolien erstelle und es generell als neues mitdenkendes Notizbuch nutze.

Ebenfalls erlebst Du mit, wie meine Begeisterung für diese neuen Möglichkeiten entstand und warum ich jetzt glaube, dass wir vieles der klassischen Computer und EDV-Arbeit bald vergessen können (und warum ich das super finde, obwohl ich Computerkompetenz-Trainerin bin.)

Natürlich zeige ich Dir auch, wie Du die Spracheingabe für Dich nutzt und wie Du mit den typischen Problemen, wie „Chat GPT antwortet zu lang“ oder „die Transkription schlägt fehl“ umgehen kannst, so dass Du auch alles selbst ausprobieren kannst.

Notizen sammeln und digitalisieren

Wenn ich Texte oder neue Inhalte erstelle, liegt die Herausforderung für mich meist darin, meine Ideen und Gedanken zu einem Thema festzuhalten, zu sammeln und zu strukturieren – meist in Form von Notizen. Und dann im nächsten Schritt daraus etwas „Fertiges“ zu formulieren, das ich der Öffentlichkeit, in Vorträgen und Workshops oder in Texten präsentieren kann. So wie zum Beispiel dieser Blogartikel.


Um meine Gedanken effektiv und strukturiert zu sammeln, verwende ich deshalb Notizen aller Art.

Viele denken, ich wäre hier komplett digital aufgestellt, aber das trifft nicht zu. Ich liebe die Vielfalt der Möglichkeiten. Analog und digital, diese Wege schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.

Und deswegen nutze ich unterschiedliche Möglichkeiten, um meine Gedanken festzuhalten und zu sortieren. Notizbücher, lose Zettel, Post-its, Whiteboards, Magnettafeln, digitale Notizen, abgetippt oder handgeschrieben – alles ist erlaubt. Gerade weil ich nicht entscheiden muss, wie das alles in ein festes System oder Prozess passt, kann ich frei und unbegrenzt nachdenken und sammeln.

Es ‚direkt richtig zu machen‘ und Ideen in fertiger Form festzuhalten, klingt zwar toll, funktioniert für mich im kreativen Prozess aber nicht. Denn nicht alle Gedanken, die mir kommen, sind letztendlich brauchbar – manche Ideen entwickeln sich einfach nicht weiter, und das ist in Ordnung. Andere dienen als Trittstein für den nächsten Gedanken und so entwickeln und formen sich Gedanken weiter.

Wenn dann aber eine Idee oder ein Konzept fertig gedacht ist oder sich reif anfühlt, dann muss es digital gesichert, aufgearbeitet und in eine Form gebracht werden, um es anschließend weiterzuentwickeln zu einem Kurskonzept, zu einem Vortrag oder zu einem Blog-Artikel, wie diesem hier.


Und genau da ist die Stelle, an der ich seit gefühlt 20 Jahren herumwerkel:

Das Digitalisieren meiner analogen Notizen in eine Textform, die ich weiterverwenden kann.

Ich befasse mich wirklich schon seit Langem und wirklich regelmäßig damit, und es gibt wenige Dinge, die ich nicht ausprobiert habe. Abscannen mit automatischer Texterkennung (OCR), Fotografieren mit dem Handy und automatische Texterkennung, Handschrift zu Text, spezielle Stifte, spezielle Notizbücher und natürlich auch das Diktieren.

Ich könnte sicherlich einige Blogartikel allein zu diesem Thema schreiben. Die Fortschritte über die Jahre waren immer wieder interessant, aber letztendlich dann doch nicht so zufriedenstellend (und deswegen gab es bisher auch keine Blogartikel dazu.)


Aber jetzt: HEUREKA!

Jetzt ist das Problem für mich nicht nur ‚gelöst‘, sondern ich bin insgesamt plötzlich auf einem ganz anderen Level!

Erst jetzt wird mir klar, was der Einsatz von großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) wie z.B. GPT-4 wirklich für uns bedeutet und welche Dinge im Prinzip jetzt schon zur Vergangenheit gehören.

Und damit meine ich nicht, dass wir und unsere Tätigkeiten durch KI ersetzt werden – darüber mache ich mir keine Sorgen.

Sondern ich meine die Dinge, die wir selbst als umständlich, nervig und frustrierend erleben und die uns letztendlich bremsen – zum Beispiel mit Computern zu arbeiten 🙂


Aber fangen wir von vorne an…

Seit ca. 1 Jahr haben wir ’normalen Menschen‘ die Möglichkeit, mit KI zu arbeiten, in Form von ChatGPT und anderen Anbietern. Es gibt natürlich viele weitere interessante KI-Anwendungen, aber das, was damals zumindest für mich neu war, ist das große Sprachmodell GPT, das eben menschliche Sprache als Eingabe versteht und, weil es eine Generative KI ist, auch natürliche menschliche Sprache ausgeben kann – und das alles so gut wie vorher nicht dagewesen. In diesem Artikel: ChatGPT für Anfänger: So kannst Du die künstliche Intelligenz für Dich nutzen habe ich zuletzt im [März 2023] über meine Erfahrungen damit berichtet.

Seitdem hat sich ChatGPT und besonders ChatGPT Plus (die kostenpflichtige Version) sehr weiterentwickelt und viele tolle Möglichkeiten hinzubekommen, wie Web-Browsing, aktuellere Daten, verarbeiten von PDF-Dateien, Tabellen oder Bildern, Grafiken erstellen mit Dall-E und erst kürzlich das Erstellen von eigenen GPTs, die bestimmte Aufgaben erfüllen (und dabei nicht vergessen, was ihre Aufgabe war).

Es ist ein unglaublich vielfältiges Tool und ich lerne jeden Tag Neues dazu und bin durchgehend fasziniert.

Aber auch die kostenlose Variante von ChatGPT hat zwei neue Funktionen innerhalb der Smartphone-App: Die Spracheingabe und der Konversationsmodus (GPT Voice).


So nutzt Du die Spracheingabe in ChatGPT

Wenn Du die ChatGPT-App auf Deinem Smartphone öffnest, dann findest Du die Spracheingabe im Eingabefeld rechts [Gif].

Tippst Du sie zum ersten Mal an, musst Du zunächst die Erlaubnis geben, dass ChatGPT auf Dein Mikrofon zugreifen darf und Audioaufnahmen machen kann – ist ja logisch, sonst würde das nicht funktionieren.

  1. Tippe auf das Spracheingabesymbol, anschließend startet die Aufnahme [GIF]:
  2. Es erscheint ein Feld, bei mir ist es lila.
  3. Oben links läuft die Zeit und zeigt an, wie lange die Aufnahme schon dauert.
  4. In der Mitte ist ein Kreis der immer dann, wenn er Töne erkennt größer wird.
  5. Darüber steht „Tap to stop recording“, also „Tippe, um die Aufnahme zu beenden“
  6. Jetzt kannst Du sprechen und ChatGPT hört zu.
  7. Versuche zunächst einmal etwas kurzes: „Ich teste die Spracheingabe“
  8. Tippe, um die Aufnahme zu stoppen.
  9. Anschließend wird die Aufnahme transkribiert – das heißt, sie wird in Text umgewandelt – das passiert über das Internet, Du musst also eine Verbindung haben.
  10. Wenn alles klappt siehst Du den Text im nächsten Schritt im Eingabefeld. Du kannst nachlesen, ob alles so richtig ist und dann auf Absenden tippen, um Deine Anfrage an den Chatbot zu schicken.
  11. Anschließend bekommst Du eine Antwort.

Und so kannst Du weitermachen – ganz gut, oder?


ChatGPT als zuverlässiges Diktiergerät

Aber neben der praktischen Möglichkeit, ChatGPT Fragen ohne Tippen zu stellen, wurde mir schnell eine weitere Nutzungsmöglichkeit klar: Ich kann es als Diktierprogramm verwenden, um meine Gedanken und Ideen schnell und einfach festzuhalten.

Das sieht dann so aus: Ich lege mein Handy auf den Tisch, aktiviere die Spracheingabe und spreche meine Gedanken und Ideen aus, genau so, wie sie mir in den Kopf kommen. Ich muss nicht darauf achten, sie ordentlich zu formulieren oder zu strukturieren. Chat GPT hört zu und schreibt mir zum Schluss auf, was ich so gedacht habe.

Dies nimmt mir den Druck, es gleich ‚richtig‘ zu formulieren, wodurch meine Gedanken und Ideen oft besser und freier fließen.

Im Gegensatz zum Schreiben, bin ich nicht an Bildschirm, Tastatur, Tisch, Stift oder Papier gebunden. Ich kann aktiv sein, mich bewegen, hin und her laufen, aus dem Fenster schauen. Oft bin ich dann viel weniger blockiert, als wenn ich nur sitze und auf Papier oder einen Bildschirm starre.

Ich kann währenddessen sogar einfache Aufgaben erledigen, wie Blumen gießen, Wäsche zusammenlegen oder die Spülmaschine ausräumen – das spart Zeit und macht auch die Aufgaben interessanter 🙂

Ging das nicht früher auch? Warum ist das so besonders?

Das besondere daran ist für mich, dass es einfach funktioniert. Und es funktioniert nicht nur irgendwie oder ganz gut – es funktioniert genau und präzise! Das ist für mich neu und eine große Veränderung!

Na klar, dazu kann man auch Audio-Recorder-Apps nutzen, die die eigene Stimme aufzeichnen, aber der Nachteil war, hier immer, dass ich später alles nochmal anhören und die wichtigen Teile abtippen musste.

Und ja, für sowas gibt es Transkriptions-Apps, die schreiben direkt den Text, wenn ich ihn spreche. Habe ich ausprobiert: Dragon Naturally Speaking, Siri, Google und mehr über Jahre – in der Praxis sah es aber so aus:

Ich musste deutlich sprechen, mich um die Zeichensetzung kümmern, Absätze angeben und mich nicht zu weit vom Mikrofon entfernen. Dazu musste ich permanent die Transkription im Auge behalten, denn oft wurden Wörter falsch verstanden vor allem, wenn ich zu schnell oder zu undeutlich sprach. Manchmal stoppte die Transkription auch mitten im Satz, ohne dass ich es merkte und alles, was ich sagte wurde nicht mitgeschrieben.

Letztendlich war der transkribierte Text oft fehlerhaft und ich verstand ihn selbst nicht mehr – also musste ich viel korrigieren oder von vorne anfangen – meistens war ich dann aber frustriert und habe ich es direkt getippt.

Solche Funktionen konnte ich bisher nur für kurze Eingaben, wie Nachrichten oder Notizen verwenden, bei denen es nicht auf Korrektheit ankam. Für längere Texte waren sie nicht verlässlich genug.

Das ist bei ChatGPT jetzt anders! Und damit bietet mir dieses Tool einen wirklich großen Mehrwert von dem ich (und sicher viele andere) schon lange „geträumt“ haben. Es versteht Sprache, wie ein Mensch, d.h. es versteht auch den Sinn, ohne alles 100% akustisch genau verstehen zu müssen.

Als Beispiel: Wenn ich dir jetzt einen Satz sagen würde und ein paar Wörter vernuschelt hätte, dann hättest du vielleicht trotzdem den Satz oder den Sinn verstanden. Du hast ausreichend Erfahrung im Verstehen von Sprache und kannst sie verstehen auch wenn Menschen mit Dir unterschiedlich deutlich oder mit Dialekten oder Akzenten sprechen.

Und so ist es bei ChatGPT auch! Durch das große GPT Sprachmodell hat diese KI ein umfassendes Verständnis von und für und über Sprache. Selbst wenn es meine Worte nicht perfekt akustisch versteht, weiß es vermutlich, was ich sagen wollte.

Klar kann das mal schief gehen, so wie bei uns Menschen auch, aber die meiste Zeit funktioniert das wunderbar. Das ist das besondere an diesem Sprachmodell, es kann natürliche Sprache verarbeiten und ich muss mich nicht „verstellen“. Das nennt man Natural language processing (NLP) – Verarbeitung natürlicher Sprache. Und mir wird erst jetzt klar, das mit natürlicher Sprache WIRKLICH natürliche Sprache, so wie wir sie sprechen gemeint ist.

Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass es alles ohne Lückenfüller, wie „ähh“ oder „mmhh“ usw. transkribiert und es setzt automatisch Kommata, Punkte und andere Satzzeichen, wenn man den Satz entsprechend betont. Und es tippt einfach keine Rechtschreibfehler und damit ist die Spracheingabe viel korrekter, als würde ich den Text tippen.

In ChatGPT alles direkt Weiterverarbeiten

Die Verwendung von ChatGPT hat allerdings für mich einen anderen entscheidenden Vorteil: Ich kann die von mir diktierten Texte direkt bearbeiten oder weiterentwickeln. Alle Textoperationen, die man üblicherweise mit der KI durchführt, können auch hier angewendet werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Zusammenfassen des Textes in Stichpunkten
  • Ermitteln von Kernaussagen.
  • Ausformulieren von Gedanken in sinnvolle Sätze
  • Neuorganisation loser Gedanken in eine sinnvolle Struktur
  • Schreiben ganzer Absätze in formellerer Sprache
  • Analogien und Beispiele finden
  • Eine Struktur für einen Blogartikel aus dem Gesprochenen erstellen

Und alles, was man noch so mit Texten anstellen kann!

Anwendungsbeispiele

Jetzt möchte ich euch noch ein paar konkrete Anwendungsbeispiele aus meinem Alltag geben, eben die Stellen, die mich von den Möglichkeiten überzeugt haben und die mein Leben sehr viel einfacher machen.


Notizen per Sprache zusammenfassen und digitalisieren

Zu Beginn dieses Artikels habe ich bereits darüber gesprochen, dass ich viele handschriftliche Notizen habe und nutze. Und auch wenn ich jetzt häufiger auf die Spracheingabe von ChatGPT zurückgreife, verwende ich nach wie vor Stift und Papier – Planungen, Skizzen, Abläufe und alles, was damit zusammenhängt, funktioniert damit einfach besser für mich.

Aber nicht alle dieser Gedanken und Notizen sind wichtig – oft sind sie ja nur Abschnitte auf dem Weg zum Ergebnis, deshalb möchte ich sie auch nicht komplett digitalisieren. Ich lese diese Dinge immer mindestens ein zweites Mal und entscheide dann, ob ich sie brauche oder nicht.

Alles, was ich dann noch wichtig finde und weiternutzen möchte, habe ich bisher abgetippt und damit in mein digitales Notizprogramm übertragen. Das funktioniert ein wenig, wie das Zettelkastenprinzip und ist grob inspiriert von dem System aus dem Buch „Building a second Brain“ von Tiago Forte. (Du musst wissen, ich nutze mein Notizprogramm für alles, auch für das Erstellen von Texten. Programme wie Word oder Powerpoint nutze ich meist erst, wenn alles fertig geschrieben ist und in irgendeiner Form veröffentlicht werden soll.)

Aber ab jetzt mache ich das anders: Ich blättere in Ruhe durch meine Notizen, schalte die Spracheingabe ein und lese Punkte, die mir wichtig sind einfach laut vor und ergänze mit zusätzlichen Ideen dazu. Das geht wesentlich schneller und ist dabei auch viel unmittelbarer. Ebenfalls kann ich mir auch hier lose Gedanken gleich zusammenfassen lassen.

Klar, zum Schluss muss ich alles noch einmal aus ChatGPT in mein Notizprogramm herüberkopieren aber der Aufwand ist im Vergleich zu früher gering und ich gehe davon aus, dass es nicht lange dauern wird, bis dies auch auf anderem Wege z.B. durch ein Plugin möglich ist bzw. direkt in meinem Notizprogramm integriert.


Präsentationen per Spracheingabe erstellen

Neben den analogen Notizbüchern nutze ich gerne magnetische Whiteboards. Die haben den Vorteil, dass man Punkte, die man nicht mehr braucht, direkt wegwischen kann.

Besonders gerne arbeite ich mit kleinen abwischbaren Magnettafeln, denn die kann ich zusätzlich immer wieder neu anordnen. Das nutze ich eigentlich für jeden Vortrag und für jeden Workshop – ich sammele dort Themen, Beispiele und Übungen an denen ich über einen gewissen Zeitraum arbeite und die ich dann letztendlich in einen thematisch und zeitlich passenden Ablauf anordne – das fertige Kurskonzept.


Früher habe ich mir dann meinen Laptop geholt und das Kurskonzept Stichpunktartig in eine Tabelle oder auf Powerpointfolien übertragen und mit zusätzlichen Notizen, was ich wohl zu welcher Folie sagen werde, ergänzt.

Mit ChatGPT verfahre ich nun anders: Ich stelle mich vor das Whiteboard und beginne, den Vortrag oder den Kurs ins Blaue hinein zu halten – natürlich stückweise und mit Pausen aber das, was ich dabei sage, lasse ich direkt von ChatGPT mitschreiben.

Oft gebe ich ChatGPT vorher den Befehl aus dem, was ich sage, eine Tabelle mit Oberthema, Stichpunkten und Notizen zu erstellen. So wandele ich mein Whiteboard in strukturierten Text um und halte gleichzeitig ausformulierte Gedanken fest, die ich im Vortrag oder in weiteren Texten verwenden kann. Dieses Vorgehen ist für mich wirklich ein neue und befreiende Möglichkeit, es fällt mir viel leichter und macht auch viel mehr Spaß direkt „loszusprechen“ als es gedanklich zu formulieren und es dann am Bildschirm in eine Tabelle zu tippen.

Ich habe daraus sogar ein eigenes GPT gemacht: Präsentationsfolien aus Spracheingabe, es liefert noch nicht so ganz die Ergebnisse, die ich mir wünsche aber es ist auf jeden Fall eine Verbesserung, wenn ich Präsentationsfolien aus meinen Notizen erstelle.

Wenn ich möchte, kann ich dieses Material dann noch mit einem entsprechenden Plugin (nur in GPT Plus) direkt in eine Powerpoint-Datei umwandeln – auch diese muss ich anschließend noch überarbeiten und gestalten aber es werden mir doch schon viele kleine Arbeitsschritte auf dem Weg erspart.


Mitdenkende Notizen zu Büchern, Podcasts, Hörbüchern oder Videos

Diese Vorgehensweise des ‚Sprechens, statt Schreibens‘ habe ich dann relativ schnell bei anderen Dingen übernommen: Wenn ich ein Buch lese oder höre, mache ich mir für gewöhnlich auch Notizen (vor allem bei Sachbüchern).

Aber in letzter Zeit öffne ich eigentlich fast immer nur einen neuen Chat, ich benenne ihn direkt so, dass ich ihn später wiederfinde z.B. „23-11 Buchnotizen zu …“ und spreche meine Notizen und Gedanken in diesen Chat.

Das ist toll, weil ich nicht erst ein Notizbuch dabeihaben muss und weil ich mir die Informationen später schnell zusammenfassen lassen kann um sie in mein digitales Notizprogramm zu übertragen.
Aber noch besser finde ich, dass ich nahtlos an einem Thema weiterarbeiten und mir zusätzliche Informationen direkt im Chat dazu holen kann, zum Beispiel:

  • Schnelle und einfache Erklärung komplizierter Konzepte
  • Zusätzliche Anwendungsbeispiele
  • Bestimmte Aspekte des Themas vertiefen
  • Einordnen der Perspektive des Autors im Vergleich zu anderen Autoren oder Studien
  • Verknüpfen des Neuen mit etwas anderem, was ich vorher gelesen habe

Und das alles, ohne großen Aufwand, indem ich einfach die nächstbeste Frage, die ich im Kopf habe, in ChatGPT hineinspreche.

Ich kann direkt mit den neuen Dingen, die ich gelernt habe und den Gedanken, die ich dazu habe, weiterarbeiten und sicherstellen, dass ich keine Verständnislücken habe.

Ich kann mir das Neue mit zusätzlichen Anwendungsbeispielen verdeutlichen und mit anderen bekannten Themen verknüpfen oder vergleichen und damit dafür sorgen, dass es besser in mein bisheriges Wissen integriert wird.

Das wirklich Besondere daran ist, dass es sich so natürlich anfühlt. Es ist nicht mühsam oder aufgezwungen, ich verfolge keine speziellen Lern-Strategien, sondern ich folge einfach meinen tatsächlichen Interessen und Gedanken in einem einfachen formlosen Dialog mit der KI, als würde ich mich mit einer wissenden und interessierten Person über dieses Thema unterhalten. Diese Vorgehensweise nutze ich mittlerweile auch ohne Spracheingabe, z.B. wenn ich unterwegs bin. Und auch wenn das Tippen etwas langsamer ist, ist es dennoch viel leichter.

Vor der Nutzung von ChatGPT sah das anders aus: Ich musste erst eine Suchmaschine öffnen, meine Frage passend formulieren, dann das passende Ergebnis finden und dann hoffen, dass es dort so gut erklärt ist, dass ich es verstehe. Und wenn ich das mehrfach mache, würde das viel Zeit in Anspruch nehmen und wenn ich Pech habe, lasse ich mich auch noch irgendwo im Internet ablenken..

Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich es überhaupt mache wäre sowieso gering. Diesen Aufwand würde ich nur betreiben, wenn es wirklich nötig wäre.

Und erst dadurch, wurde mir plötzlich klar, wie umständlich viele unserer alltäglichen Aufgaben am Computer und am Smartphone eigentlich sind. Und wie viel sich wahrscheinlich zukünftig für uns ändern wird, durch die Nutzung großer Sprachmodelle.

Werden Computer jetzt erst nützlich?

Ich habe plötzlich das Gefühl, dass Computer dadurch, dass sie Sprache verstehen wirklich erst richtig nützlich für uns werden.

Und das sage ich als jemand, der behaupten würde, ich kann gut mit Computern arbeiten und ich mache es sogar gerne!

Aber wenn man es genau betrachtet, ist es aktuell noch total unbequem und umständlich mit Computern zu arbeiten, denn sie verstehen eine für uns Menschen grundlegende Sache nicht: Unsere SPRACHE!

Alles, was wir mit Hilfe des Computers umsetzen wollen, müssen wir erstmal ganz umständlich so übersetzen, dass ein Computer versteht, was zu tun ist: Befehle geben, Symbole anklicken, bestimmte Abläufe durchführen. Und um dies zu tun, müssen wir zunächst lernen, wie das überhaupt geht.

Aber das ist jetzt grundlegend anders, denn Computer können mit Hilfe großer Sprachmodelle wie GPT natürliche Sprache verarbeiten.

Wir können also einfach so sagen, was wir wollen, in der Art, wie wir es denken und die Computer verarbeiten es in genau dieser Form und geben uns ein entsprechendes Ergebnis.

Was ich mit ChatGPT und vor allem ChatGPT Plus schon jetzt alles machen kann, ist ziemlich beeindruckend. Aber mir ist auch klar, dass dies erst der Anfang ist. Noch vor einem Jahr war all dies absolut neu, und vieles funktionierte noch nicht so reibungslos. Aber seit dem gibt es permanent Updates, die wieder neue Dinge möglich machen, die vorher nicht möglich waren.

Es ist also auch total absehbar, dass solche Funktionen, die „normale Computer“ im Moment noch nicht bieten in naher Zukunft möglich sein werden – vielleicht nächste Woche? Vielleicht nächstes Jahr?

Aber bestimmt sind in weniger als 10 Jahren, große Sprachmodelle in all unseren Computern und Smartphones integriert und wir haben uns daran gewöhnt, dass Computer unsere Sprache verstehen.

So wie wir uns daran gewöhnt haben, dass wir ohne Kabel telefonieren können, dass Bildschirme so klein und flach sein können, dass wir sie in die Hosentasche stecken können und dass wir einfach direkt auf dem Bildschirm tippen können. So normal wird das bestimmt dann sein.

Und als ich die Bedeutung dieses Gedankens realisiert habe, da ist mir erst klar geworden, wie sehr diese Technologie unseren Umgang mit Computern verändern wird.

Da muss man nicht lange nachdenken, um zu realisieren, wie lange es wohl dauern wird, bis die klassische Computerarbeit, die wir so gewohnt sind, überholt ist.

Sollte mir das nicht Angst machen? Werde ich als „Computer-Trainerin“ dann nicht überflüssig?

Ich sehe und erlebe tagtäglich, wie Menschen sich mit Computern, Internet und Smartphones „herumquälen“ und frustriert sind und wie hoch die Hürden für manche sind. Mein Job besteht darin Menschen zu helfen, diese Hürden zu überwinden.

Denn gleichzeitig sehe ich, was Technologie uns ermöglicht und wie die Menschen, die sie nutzen können, davon profitieren.

Ich möchte Menschen ermutigen, ihre Stärken und Fähigkeiten mit den digitalen Möglichkeiten unserer Zeit zu kombinieren. Mein Antrieb ist, dass alle davon profitieren können und mit ihren vielfältigen Perspektiven und Erfahrungen, den digitalen Teil unserer Welt und Gesellschaft mitprägen und unsere Zukunft mitgestalten.

Aus diesem Grund fühle ich mich total erfüllt, wenn ich daran denke, dass es vielleicht für alle einfacher wird.

Besonders sehe ich eine Chance für diejenigen, die EDV-Aufgaben oft als langweilig und anstrengend empfinden und bei denen Computerarbeit nicht zu ihren Kernaufgaben gehört.

Es ist wichtig, dass Menschen aus allen Berufsfeldern von neuen Technologien profitieren und damit ihre Arbeit oder die Wirkung ihrer Arbeit verbessern können. Und ganz zu schweigen von Menschen, die auf Grund körperlicher Besonderheiten einen „normalen Computer“ oder ein „normales Smartphone“ nicht oder nur sehr umständlich bedienen können.

Und deshalb habe ich das Gefühl, ich kann vieles von dem, was wir uns seit Jahren angewöhnt und erarbeitet haben loslassen.

Wir können uns von veralteten Methoden lösen und in neue Kompetenzen investieren und uns so, wie die Technologie, weiterentwickeln.

Denn Natural Language Processing und generative KI ist etwas, das jetzt schon funktioniert. Jede von uns kann das selbst mit den entsprechenden Tools, wie ChatGPT ausprobieren und davon profitieren.